Corporate-Blogs gehören zu jedem guten Kommunikationsmix dazu. Und das hat gleich mehrere Gründe: Blogs unterstreichen den Expertenstatus eines Unternehmens, stärken das Image und tragen zudem zu einer modernen und lebendigen Webseite bei. Ein Selbstläufer ist ein Corporate-Blog aber nicht: Hinter Aufbau und Pflege steckt ein hoher zeitlicher Aufwand und Fehler werden schnell gemacht. Aber was sind eigentlich No-Gos in einem Corporate-Blog?
Corporate-Blogs gehören mittlerweile zu den wichtigsten Säulen des Content-Marketings und sind kaum noch wegzudenken. Richtig genutzt bringt ein Blog einige Vorteile mit sich: Das Unternehmen platziert sich als Experte, die Sichtbarkeit der Website wird gesteigert, es können mehr Kundinnen und Kunden gewonnen werden und mögliche Probleme der Zielgruppe werden bereits auf dem Blog erläutert. Alles in allem: Ein Blog lohnt sich. Dennoch schleichen sich immer wieder vermeidbare Fehler ein, die schnell dazu führen können, dass ein Corporate-Blog unprofessionell wirkt, seine Ziele verfehlt und im schlimmsten Fall rufschädigend für das jeweilige Unternehmen wird.
Vergessen Sie nicht mit welchem Ziel Sie den Blog betreiben und für wen Sie die Beiträge schreiben.
9 No-Go’s für Ihren Corporate-Blog
- Pressemitteilungen
Posten Sie keine Pressemitteilung des Unternehmens auf Ihrem Blog. Ihr Corporate-Blog sollte kein weiterer Kommunikationskanal für unbearbeitete Pressemitteilungen darstellen. Leser:innen erwarten auf dem Blog eine eher distanziertere Sichtweise auf Ihr Unternehmen sowie Antworten auf Problemstellungen und keine Eigen-PR.
- Beiträge ohne Mehrwert
Viele nutzen ihren Unternehmensblog als Möglichkeit, diverse Themen aufzugreifen. Was dabei spannend oder interessant erscheint, ist dabei oft abhängig von dem persönlichen Geschmack des Autors oder der Autorin. Ein erfolgreicher Blog bedarf jedoch Vorbereitung und Konzeption. Um den Nerv der Leser:innen zu treffen, empfiehlt es sich, eine Zielgruppen- und Persona-Definition festzulegen. Zudem schafft ein Redaktionsplan Überblick über zukünftige Themen und den Zeitaufwand, der für die Erstellung dieser nötig ist.
- Falschinformationen durch Halbwissen
Blogbeiträge sollten gut durchdacht und richtig recherchiert werden. Veröffentlichen Sie Beiträge mit falschen oder fraglichen Informationen, müssen Sie damit rechnen, dass dies ein schlechtes Licht auf ihr Unternehmen wirft. Daraus erschließt sich auch der nächste Punkt.
- Aufwand unterschätzen
Ein guter Corporate-Blog braucht viel Zeit und Ressourcen. Seine Beiträge sollten gut geplant, sauber recherchiert und ansprechend geschrieben werden. Zudem ist ein technisches, inhaltliches und rechtliches Knowhow nötig, um einen Blog professionell aufzusetzen und zu betreiben. Für viele Unternehmen ist dies neben dem Tagesgeschäft zeitlich kaum machbar, weshalb sie auf externe Dienstleister, zum Beispiel eine Agentur, zurückgreifen.
Wird der Aufwand unterschätzt und der Blog zu selten bespielt, driften Corporate-Blogs schnell in die Irrelevanz ab.
- Blog als Werbeplattform nutzen
Blogbeiträge sollten frei von zu viel Werbe- und Marketingbotschaften sein. Sie sollten dem Lesenden in erster Linie einen Nutzen schaffen und kein Produkt oder Dienstleistung anbieten. Erlaubt sind natürlich Links aus Blogbeiträgen zu Ihren Leistungen. Werbung sollte aber, wenn überhaupt, nur in Form von Bannern Platz auf Ihrem Blog finden – ansonsten eignen sich andere Kanäle besser für Ihre Werbung.
- Schlecht über die Konkurrenz reden
Zeigen Sie auf Ihrem Blog nicht mit dem Finger auf die Konkurrenz. Abgesehen von einer möglichen Abmahnung sollte ein Unternehmensblog dafür da sein, ein ehrliches Bild vom Unternehmen zu zeichnen. Dabei darf gerne auf die eigene Stärke hingewiesen werden. Über Konkurrenz schlecht zu reden ist ein absolutes No-Go. Zudem erzielen positive Beiträge weit mehr Interaktionen als negative.
- Suchmaschinen-Optimierung ohne Ende
Ein Corporate-Blog als SEO-Maßnahme verbessert das Ranking der Unternehmenswebsite und die damit verbundene Sichtbarkeit merklich. Dennoch sollten die Texte nicht nur darauf ausgelegt sein. Der Blog ist in erster Linie für die Leser:innen und nicht für Google. Verzichten Sie daher auf ständige Keyword-Wiederholungen und künstlich aufgebauschte Texte.
- Schwer erkennbarer Humor
Natürlich dürfen Blogbeiträge mit einem Augenzwinkern geschrieben werden. Dennoch sollte immer bedacht werden, dass Humor subjektiv ist, insbesondere, wenn es sich um Satire und Ironie handelt. Dies kann schnell zu Missverständnissen führen. Humorvolle Beiträge sollten daher nur dann veröffentlicht werden, wenn der Humor der Leser:innen gut eingeschätzt werden kann.
- Heimliches Aufgeben des Blogs
Wird der Aufwand zu viel, ist einfach alles gesagt oder verschiebt sich der Fokus auf andere Medien, wird ein Blog oft still und heimlich eingestellt. Wenn sich dazu entschieden wird den Unternehmensblog aufzugeben, sollte dies kommuniziert werden. Ein Positivbeispiel dafür ist Daimler: Der Automobilhersteller kündigte im November 2019 an, seinen Blog einzustellen und die Beiträge zu archivieren. Dies sorgte im letzten Blogbeitrag für eine hohe Resonanz.
Fazit
Ein Corporate-Blog lohnt sich, ist aber mit viel Arbeit verbunden. Vermeiden Sie die genannten No-Gos und vergessen Sie nicht mit welchem Ziel Sie den Blog betreiben und für wen Sie die Beiträge schreiben. Zufriedene Leser:innen sind der Grundstein für einen erfolgreichen Unternehmensblog.