Veröffentlicht am: 13. August 2024Von: Kategorien: Strategie

Unbesetzte Ausbildungsplätze und sinkende Bewerberzahlen: Der Fachkräftemangel spitzt sich weiter zu. Unternehmen drohen Überlastung und Produktivitätsverluste. Doch es gibt Hoffnung: Erfahren Sie, wie gezieltes Employer Branding Ihnen hilft, Azubis zu gewinnen und Ihre Zukunft zu sichern.

Tausende unbesetzte Ausbildungsstellen: Die alarmierenden Fakten

Etwas mehr als 40.000 der für dieses Jahr gemeldeten Ausbildungsplätze waren am 31. Juli 2024 noch unbesetzt. Das meldete die Bundesagentur für Arbeit für das Land Nordrhein-Westfalen. Nur rund 38.000 Menschen waren zu dem Zeitpunkt noch auf der Suche nach einer Lehrstelle. Im Vergleich 2023 hat sich die Lage auf dem Ausbildungsmarkt zwar verbessert: Die Zahl der unbesetzten Lehrstellen sank um 10,5 Prozent. Das liegt daran, dass Unternehmen weniger Lehrstellen anbieten, sich aber gleichzeitig mehr Menschen bewerben. 2024 kamen auf 100 Ausbildungsplätze landesweit im Schnitt 98 Bewerbungen, 2023 waren es nur 92. Aber die regionalen Unterschiede sind enorm. Und: Trotz der Zunahme an Bewerbungen ist die Zahl derer gestiegen, die noch keinen Ausbildungsvertrag unterschrieben haben – um 10 Prozent. Der Fachkräftemangel bleibt also ein Thema. Er überlastet bestehendes Personal und die Produktivität geht zurück. Im schlimmsten Fall steht sogar die Zukunft Ihres Betriebes auf dem Spiel. Die größte Herausforderung besteht darin, Jugendliche und Unternehmen zusammenzubringen. Employer Branding Maßnahmen in der Ausbildung können ein effektiver Weg sein, sich dieser zu stellen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie diesem Problem trotzen und eine renommierte Arbeitgebermarke aufbauen.

Die Nachwuchsförderung ist eine essenzielle Aufgabe jedes Unternehmens, um den zukünftigen Fachkräftebedarf zu sichern. Nur mit talentierten und motivierten Mitarbeitenden gelingt es, dauerhaft innovativ und wettbewerbsfähig zu sein. Wie können Sie sich von der Masse abheben und mehr qualifizierte Auszubildende für Ihr Unternehmen gewinnen? Eine Maßnahme ist eine durchdachte Employer-Branding-Strategie. Employer Branding meint die Entwicklung und Pflege einer starken Arbeitgebermarke. Es geht um Fragen wie: Nehmen junge Menschen Ihr Unternehmen als Ausbildungsbetrieb wahr? Hat Ihr Unternehmen einen guten Ruf bei den Generationen Y, Z und Alpha? Welche Werte verbinden sie mit Ihnen als Arbeitgebenden?

Die Uhr tickt! Warum Sie jetzt mit dem Employer Branding für Ausbildungsbetriebe starten sollten

Die Zeit vergeht schneller als gedacht. Realistisch betrachtet steht der Ausbildungsstart 2025 bereits kurz bevor. Schülerinnen und Schüler, die dann ihren Abschluss machen, sind zum Teil schon jetzt oder ganz bald auf der Suche nach Lehrstellen. Immer mehr Jugendliche beschäftigen sich in den kommenden Wochen und Monaten in der Schule, im Familienkreis und mit ihren Freundinnen und Freunden mit der Frage, was sie beruflich machen sollen. Danach schreiben sie Bewerbungen und wenn sie gut sind, sind sie schnell vom Markt.

Qualifizierte Talente sind schnell von Markt.

Das bedeutet: Planen Sie jetzt Ihre Ausbildungsoffensive, um die besten Nachwuchskräfte für sich zu gewinnen. Je früher Sie die Aufmerksamkeit auf Ihr Unternehmen als Ausbildungsbetrieb lenken, desto höher sind Ihre Chancen, qualifizierte und engagierte Absolventinnen und Absolventen für sich zu begeistern.

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Vanessa Wörsdörfer

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Sieben Employer-Branding-Tipps für Ausbildungsbetriebe

Um die Vorteile Ihres Unternehmens optimal zu vermitteln, ist eine strategisch durchdachte Employer Branding-Kampagne unerlässlich. Sie kann einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass 2025 ausreichend Bewerbungen qualifizierter Kandidatinnen und Kandidaten in Ihrem Postfach landen. Mit den folgenden sieben Tipps gelingt Employer Branding für Ausbildungsunternehmen:

  1. Ihre Kommunikationsstrategie muss zu Ihren Zielen passen: Wollen Sie künftige Auszubildende gewinnen, richten Sie die Strategie genau darauf aus. Vertriebsmaßnahmen haben darin nichts zu suchen.
  2. Kennen Sie Ihre Zielgruppe und überlegen Sie sich Kommunikationsmaßnahmen, die diese begeistern. Viele derer, die 2025 eine Ausbildung beginnen, sind heute zwischen 15 und 19 Jahren alt, gehen zur Schule, sind vielleicht in Vereinen aktiv und kennen sich besser mit digitalen Medien aus als Sie. Eventuell haben Sie jetzt schon erste Ideen, mit welchen Themen und auf welchen Wegen Sie die Teenager erreichen können. Gehen Sie noch tiefer in die Analyse. Bedenken Sie dabei auch, dass die Zielgruppe nicht nur die Jugendlichen sind, sondern auch ihre Bezugspersonen wir Eltern und Lehrer adressiert werden sollten. Die Sinus-Jugendstudie kann einen wertvollen Einblick in die Sichtweisen von jüngeren Generationen geben. Diese Studie taucht in die Lebenswelt und Wertvorstellungen von Jugendlichen in Deutschland ein und erforscht sie. Sie bieten umfangreiche Informationen auf Fragen wie: „Welche Interessen haben Jugendliche und junge Erwachsene, die bei Ihnen eine Ausbildung machen? Welche Werte vertreten Sie?“
  3. Definieren Sie Ihre Kernbotschaften. Natürlich sind Sie der beste Ausbildungsbetrieb im Umkreis von 100 Kilometern. Das gleiche behauptet aber sicherlich auch das Unternehmen nebenan von sich. Also: Was genau sind Ihre Stärken? Wodurch unterscheidet sich Ihr Betrieb von all den anderen, die Ausbildungen anbieten? Warum sollte man bei Ihnen eine Ausbildung machen? Überlegen Sie sich genau, womit Sie überzeugen können. Der Clou ist, die wichtigsten Botschaften immer wieder auf den Punkt zu bringen.
  4. Erzählen Sie Geschichten und sagen Sie den jungen Menschen, was sie tun sollen. Teenies begeistern Sie nicht, indem Sie Ihnen unzusammenhängende Informationsbrocken vor die Füße werfen oder ihnen plump sagen, dass Ihr Unternehmen das Beste ist. Betten Sie Fakten in Stories ein, lassen Sie einzelne Kommunikationsmaßnahmen aufeinander aufbauen, schaffen Sie ein genaues Bild von Ihrem Betrieb. Und dann rufen Sie Ihre Zielgruppe zu der Handlung auf, die Sie erreichen wollen: dass sie sich bei Ihnen bewerben.
  5. Nutzen Sie Markenbotschafter und Multiplikatoren. Eine hohe Reichweite ist in Zeiten der sozialen Medien schnell zu erzielen. Aber Sie wollen nicht einfach viele Menschen erreichen, sondern die richtigen – und davon möglichst viele. Dabei können Ihnen Personen helfen, die näher an der Zielgruppe dran sind als Sie. Das können Ihre eigenen Auszubildenden sein, (Micro-)Influencer, Schulen, Vereine, Eltern. Binden Sie diese in Ihre Kommunikationsmaßnahmen ein.
  6. Entwickeln Sie einen detaillierten Zeit- und Maßnahmenplan. Skizzieren Sie Ihre Kampagne detailliert. Setzen Sie sich dabei einen realistischen Zeitrahmen für die Vorbereitung und halten Sie sich bei der Umsetzung an Ihren Plan.
  7. Bewerten Sie den Erfolg Ihrer Maßnahmen und justieren Sie nach. Prüfen Sie regelmäßig, ob Sie Ihre Zielgruppe wirklich erreichen und das gewünschte Feedback erhalten. Wenn dies nicht der Fall ist, finden Sie heraus, woran das liegt, und erarbeiten Lösungen.

Jetzt sind Sie dran: Entwickeln Sie Ihre Employer-Branding-Strategie zur Gewinnung von Auszubildenden

Das könnte Ihre Persona sein: Jacob, 17 Jahre alt, Hobbybastler, ein großer Freund von Abwechslung und mit dem Wunsch, am Ende des Tages etwas geschafft zu haben.

Ihr Ziel kennen Sie: Sie möchten Ihre Lehrstellen zum Beginn des Ausbildungsjahres mit qualifizierten Nachwuchskräften besetzt haben. Dazu ist es notwendig, dass sie deutlich mehr Bewerbungen als in der Vergangenheit erhalten. Im Idealfall können Sie die Anzahl an notwendigen Bewerbungen sogar konkret benennen.

Ihre Zielgruppe ist grob umrissen: Die Generationen Y, Z und Alpha fallen darunter. Um sie weiter einzugrenzen, bieten sich Personas an. Eine Persona ist eine fiktive Person, die einen typischen Vertreter einer Zielgruppe darstellt und dabei hilft, die Bedürfnisse, Wünsche und Verhaltensweisen dieser Gruppe besser zu verstehen.

Nun ist die Frage: Wie erreichen Sie die Zielgruppe? An dieser Stelle sind Kernbotschaften und Kommunikationsmaßnahmen zu entwickeln. Beides kann vielfältig sein. Zu möglichen Maßnahmen zählen unter anderem: Social Media-Kampagnen, Besuche von Jobmessen, Informationsveranstaltungen in Schulen oder anderen Einrichtungen, Flyer oder digitale Kommunikationsmittel für die Verbreitung in Jugendzentren oder Vereinen.

Behalten Sie bei der Strategieentwicklung Ihre Ressourcen im Blick. Eine professionelle Employer-Branding-Strategie umzusetzen, kostet Zeit und gegebenenfalls Geld. Zudem bedarf es entsprechender Expertise. Haben Sie oder Ihre Mitarbeitenden Kapazitäten, sich Kampagnen zu überlegen und die Maßnahmen umzusetzen? Kennt sich jemand in Ihrem Unternehmen mit Social Media, Mediengestaltung oder Projektmanagement aus? Haben Sie Budget, um Plakate oder Give-Aways zu bestellen oder gegebenenfalls Experten mit der Umsetzung einzelner Kommunikationsmaßnahmen zu beauftragen?

Fazit: So geht erfolgreiches Employer Branding für Ausbildungsbetriebe

Eine durchdachte Employer Branding-Strategie ist ein Mittel sein, das im Wettbewerb um junge Talente den entscheidenden Unterschied macht. Die Kernbotschaft, Kommunikationskanäle und -inhalte auf die Zielgruppe auszurichten, ist wichtig, um der sinkenden Nachfrage nach Ausbildungsangeboten zu trotzen. Indem Sie Ihre Arbeitgebermarke gezielt aufbauen, können Sie die Aufmerksamkeit potenzieller Auszubildender auf Ihr Unternehmen lenken. Eine optimal Vorbereitete Employer-Branding-Kampagne und ihre richtige Umsetzung sind eine wichtige Investition in die Zukunft Ihres Unternehmens.

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zur Autorin

Vanessa Wörsdörfer

Vanessa Wörsdörfer ist PR-Managerin bei Sputnik. Nachdem sie jahrelang Teil des Logistik-Teams war, leitet Sie inzwischen das Industrie-Team. Ihren Arbeitsalltag bestimmt ein Mix aus strategischen und Personalthemen sowie operativen und Akquisetätigkeiten. Besonders viel Spaß machen ihr offener Austausch mit Kundinnen und Kunden sowie Kolleginnen und Kollegen, Beratung und Strategieentwicklung. Privat managt sie ihre Familie und plant insgeheim immer schon den nächsten Urlaub. Oft zieht es sie nach Frankreich, wo sie auch studiert hat.