Veröffentlicht am: 13. November 2024Von: Kategorien: Journalismus, PR

In der Pressearbeit ist schnelles Handeln gefragt – doch auch unter Zeitdruck müssen Unternehmen ihre Botschaften professionell und effizient vermitteln. Wie gelingt es, die Balance zwischen internen Prozessen und den Anforderungen der Redaktionen zu finden? Besonders kleine und mittelständische Unternehmen stellt dieser Balanceakt im Arbeitsalltag oft vor große Herausforderungen. Die gute Nachricht: Mit simplen Tipps lässt sich Pressearbeit gut strukturieren.

Wenn Redaktionen sich melden, erwarten sie oft eine schnelle Antwort. Für Unternehmen kann das heißen, blitzschnell auf Anfragen zu reagieren, zuverlässige Infos bereitzustellen und gleichzeitig die eigene Botschaft im Blick zu behalten. Die Herausforderung? Journalist:innen arbeiten mit strikten Deadlines, während interne Freigabeprozesse und Abstimmungen oft mehr Zeit in Anspruch nehmen, als Redaktionen zur Verfügung haben. Doch wie gelingt es, den Anforderungen der Redaktionen gerecht zu werden, ohne die eigenen Interessen aus den Augen zu verlieren? Wir haben für Sie fünf hilfreiche Tipps zusammengestellt.

Der Faktor Zeit – Effiziente Kommunikation unter Termindruck

Effizientes Zeitmanagement ist in der Pressearbeit das A und O, denn in Redaktionen ticken die Uhren anders. Journalist:innen arbeiten oft mit straffen Deadlines – wenn Informationen nicht rechtzeitig kommen, wird der Artikel umgeschrieben. Die Folge: Die Chance auf eine Berichterstattung ist dahin.

Umgekehrt bedeutet das jedoch auch: Unternehmen, die schnell und zuverlässig auf Presseanfragen reagieren, steigern ihre Chancen auf Berichterstattung. Es geht darum, den Redaktionen das Leben leichter zu machen, indem die Infos klar, korrekt und vor allem pünktlich geliefert werden. Wenn Anfragen nicht in endlosen Abstimmungsschleifen hängen bleiben, können Journalist:innen sicher sein, dass sie von diesem Unternehmen verlässliche und gut aufbereitete Inhalte erhalten.

Seien Sie professionell und kooperativ

Ein gutes Zeitmanagement zeigt außerdem, dass das Unternehmen professionell und kooperativ ist – eine Eigenschaft, die sich langfristig auszahlt. Wer immer wieder flexibel und pünktlich liefert, wird schnell zum geschätzten Ansprechpartner. Das wiederrum erhöht die Chancen, bei spannenden Themen von Redaktionen angefragt zu werden. So entsteht eine echte Win-Win-Situation: Die Redaktionen erhalten, was sie brauchen, und das Unternehmen platziert seine Botschaft genau dort, wo sie bei der Zielgruppe ankommt. Vorausdenken und Termine für Pressemitteilungen klug planen ist dabei genauso wichtig wie die Bereitschaft, spontan auf eine aktuelle Anfrage zu reagieren.

Tipp: Bereiten Sie sich auf spontane Presseanfragen vor, indem Sie feste Ansprechpartner und klare Abläufe definieren. So können Sie Informationen schnell freigeben und Rückfragen vermeiden. Halten Sie außerdem ein kleines „Medien-Kit“ mit aktuellen Unternehmensfakten, Bildmaterial und wichtigen Ansprechpartnern bereit – das spart Zeit und macht es Redaktionen leicht, Sie auch kurzfristig zu berücksichtigen.

Klare Zuständigkeiten in der Pressearbeit: Wer darf was sagen?

Missverständnisse, Verzögerungen, interne Konflikte – das sind mögliche Folgen unklarer Zuständigkeiten in der Pressearbeit. Denn wenn bei jeder Presseanfrage unklar ist, wer genau antworten darf oder die notwendigen Infos hat, kann wertvolle Zeit verloren gehen. Nicht nur das, denn fühlen sich mehrere Personen aussagefähig, entsteht Konfliktpotenzial. Daher sollten Unternehmen frühzeitig festlegen, wer in der Lage ist, öffentlich zu sprechen, und diese Personen mit allen wichtigen Informationen ausstatten. Ein klar definierter Ansprechpartner oder ein kleines Team für Medienanfragen hilft, den Kommunikationsfluss zu beschleunigen und Redaktionen zuverlässig zu bedienen.

Klare Zuständigkeiten sichern eine einheitliche und verlässliche Kommunikation

Ein weiterer Vorteil klarer Zuständigkeiten ist die Konsistenz in der Außenkommunikation. Wenn nur bestimmte, gut informierte Mitarbeitende sprechen dürfen, bleibt die Botschaft des Unternehmens einheitlich und glaubwürdig. Besonders in kritischen Situationen oder bei komplexen Themen ist es wichtig, dass nur autorisierte Personen Stellung nehmen, um Verwirrung oder widersprüchliche Aussagen zu vermeiden. Dies sorgt nicht nur für eine professionellere Außenwirkung, sondern gibt auch den Journalist:innen Sicherheit, dass sie sich auf die Aussagen des Unternehmens verlassen können.

Tipp: Legen Sie schon im Voraus fest, wer bei Presseanfragen antworten darf, und stellen Sie sicher, dass diese Personen über aktuelle Informationen verfügen. Eine gut geschulte Ansprechperson spart Zeit, gibt Sicherheit und sorgt dafür, dass das Unternehmen verlässlich und souverän auftritt. Dies ist besonders auch in der Krisenkommunikation wichtig.

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Balance zwischen Unternehmensinteressen und redaktioneller Freiheit

In der Pressearbeit ist es wichtig, die Balance zwischen den eigenen Unternehmensinteressen und der redaktionellen Freiheit zu finden. Unternehmen möchten möglichst positiv dargestellt werden und bevorzugen es, vor der Veröffentlichung Einfluss auf die Darstellung zu nehmen.

Journalist:innen hingegen schätzen ihre redaktionelle Unabhängigkeit und lassen sich ungern in ihre Arbeit hineinreden. Wenn ein Unternehmen allzu sehr versucht, den Inhalt zu kontrollieren oder eine Vorab-Freigabe verlangt, kann das auf die Redaktion wie ein Misstrauensvotum wirken und schlimmstenfalls dazu führen, dass der Beitrag zurückgezogen wird. Wer auf eine gute, langfristige Zusammenarbeit mit der Presse setzt, sollte deshalb versuchen, den Journalist:innen möglichst viel Freiraum zu lassen, solange die Fakten korrekt dargestellt sind.

Transparenz und klare Absprachen für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Medien

Eine offene Kommunikation und klare Absprachen sind der Schlüssel, um Missverständnisse zu vermeiden. Unternehmen können beispielsweise anbieten, bei komplexen Themen nur eine inhaltliche Prüfung auf technische Richtigkeit vorzunehmen – das gibt Journalist:innen Sicherheit, ohne ihre redaktionelle Freiheit einzuschränken. Transparenz über Erwartungen und mögliche inhaltliche Schwerpunkte hilft dabei, ein gemeinsames Verständnis zu schaffen. So können sich beide Seiten auf eine Berichterstattung verlassen, die den journalistischen Anforderungen entspricht und gleichzeitig die wichtigsten Botschaften des Unternehmens transportiert.

Tipp: Vereinbaren Sie mit Redaktionen eine sachliche Prüfung, um die Richtigkeit komplexer Inhalte sicherzustellen. Lassen Sie dabei stilistische oder kritische Aspekte unangetastet. So fördern Sie Vertrauen und bewahren die redaktionelle Unabhängigkeit – eine wichtige Grundlage für eine produktive Zusammenarbeit.

Bildmaterial: Der visuelle Faktor zählt

Bildmaterial ist in der Pressearbeit oft ein entscheidender Faktor. Denn so wecken Redaktionen das Interesse der Leser:innen. Ein hochwertiges, ansprechendes Bild kann die Aufmerksamkeit auf einen Artikel lenken und den Text perfekt ergänzen. Unternehmen investieren häufig viel in ihre eigenen Broschüren und Webseiten, vergessen jedoch manchmal, dass die gleichen Ansprüche auch für die Pressearbeit gelten sollten. Wenn Unternehmen stattdessen unscharfe Handyfotos oder austauschbare Stockbilder liefern, bleibt oft das Potenzial eines Artikels ungenutzt. Redaktionen freuen sich über Bilder, die gut zum Thema passen und professionell aussehen – sie erleichtern die Gestaltung und sorgen dafür, dass das Unternehmen positiv wahrgenommen wird.

Visuelle Konsistenz: Hochwertige Bilder als Schlüssel zur Markenwahrnehmung

Sie können sich qualitativ hochwertiges Bildmaterial zunutze machen, indem Sie auf visuelle Wiedererkennbarkeit achten. Wenn gut durchdachte Bilder den Beitrag begleiten, wird das Erscheinungsbild des Unternehmens konsistenter und prägnanter. Die Bereitstellung passender Fotos zeigt außerdem Engagement und unterstützt die Redaktion, was wiederum die Zusammenarbeit stärkt. Ein professionelles Bild kann dabei oft mehr transportieren als lange Texte und trägt dazu bei, dass der Artikel besser bei den Leser:innen ankommt.

Tipp: Halten Sie eine Auswahl an hochauflösenden, professionellen Bildern bereit, die Ihre Marke repräsentieren. Fragen Sie vorab bei der Redaktion nach, ob spezielle Motive gewünscht sind – das zeigt, dass Sie die Zusammenarbeit ernst nehmen, und erhöht die Chancen auf eine positive und prominent platzierte Veröffentlichung.

Der richtige Zeitpunkt: Wann ist ein Thema aktuell?

Der richtige Zeitpunkt ist in der Pressearbeit entscheidend, um mit einem Thema wirklich Gehör zu finden. Unternehmen haben oft fixe Termine, wie Produktlaunches oder Eventankündigungen, und möchten diese möglichst schnell in die Medien bringen. Doch nicht immer passen diese Ankündigungen in den Themenplan der Redaktionen, die oft monatelang im Voraus agieren, insbesondere bei Fachmagazinen. Wer seine Pressearbeit klug timt und sich nach den Planungen der Redaktion richtet, erhöht die Chance, mit dem eigenen Thema Aufmerksamkeit zu erregen. Ein kleiner Abgleich mit dem Redaktionskalender oder eine kurze Rückfrage, wann bestimmte Themen Schwerpunkte haben, kann hier enorm helfen.

Das richtige Timing: Saisonalität als Erfolgsfaktor in der Pressearbeit

Ein weiterer Aspekt ist die Saisonalität: Die beste Pressemitteilung geht schnell unter, wenn sie zu einem unpassenden Zeitpunkt verschickt wird. Ein Beitrag über Gartenprodukte im Winter? Schwierig! Oder eine Weihnachtskampagne im Frühjahr – da schaltet kaum eine Redaktion auf Empfang. Wenn das Timing (Beachten Sie, dass viele Redaktionen im Sommer Herbst- und Weihnachtsausgaben planen) stimmt und Themen aktuell oder relevant für ein bevorstehendes Branchenevent sind, steigt die Wahrscheinlichkeit einer Veröffentlichung enorm. So werden Redaktionen auf Sie aufmerksam und Ihr Thema bekommt den Raum, den es verdient.

Tipp: Planen Sie Ihre Themen rund um relevante Saisonzeiten und wichtige Branchenevents. Ein kurzer Abgleich mit dem Themenplan der Redaktion oder ein Rückfragen kann Ihnen helfen, genau dann sichtbar zu werden, wenn das Interesse am größten ist.

Fazit: Haben Sie Verständnis

Die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Journalist:innen ist eine Partnerschaft, die auf Respekt und Verständnis beruht. Beide Seiten haben ihre Herausforderungen und arbeiten unter Zeitdruck, doch mit gegenseitigem Entgegenkommen lässt sich vieles vereinfachen. Ein gut strukturiertes Zeitmanagement, klare Ansprechpersonen, hochwertiges Bildmaterial und die Berücksichtigung der Themenplanung führen zu reibungslosen Prozessen und erhöhen die Chancen auf eine Veröffentlichung. Eine offene und professionelle Kommunikation legt die Basis für eine langfristige und produktive Partnerschaft, von der beide Seiten profitieren.

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zur Autorin

Lisa Dlugosch

Lisa Dlugosch ist PR-Beraterin bei Sputnik. Nach ihrem Bachelorabschluss in Journalismus und Public Relations zog es sie aus dem Ruhrgebiet nach Münster. Hier studierte sie im Master Strategische Kommunikation an der WWU. Inspiration findet Lisa in der Natur: An den Wochenenden geht sie wandern oder fährt Ski – um sich an den Arbeitstagen mit freiem Kopf und Motivation dem Schreiben zu widmen.