Veröffentlicht am: 30. Januar 2018Von: Kategorien: PR

Für jede Disziplin und Tätigkeit gibt es Grundsätze und Regeln. Bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist das nicht anders. Man könnte also davon ausgehen, dass sich die PR-Arbeit für Produkte und Unternehmen nicht unterscheidet. Bezieht man sich dabei auf B2B-Produkte, werden die Unterschiede auch kaum auszumachen sein.

Bei Produkten, die sich an Endkunden richten (B2C), sieht das allerdings ganz anders aus. Die PR-Berater von Sputnik sprechen bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für B2C-Produkte von Produkt-PR. Die Unterschiede zwischen „normaler“ PR und Produkt-PR sind schnell erklärt:

Die 5 wesentlichen Unterschiede

  • B2C-Produkte sollen meist in Publikumsmedien veröffentlicht oder auf Blogs vorgestellt werden.
  • Mit B2B-Produkten hingegen befassen sich meistens die jeweiligen Fachmedien.
  • B2C-Produkte haben häufig einen kürzeren Produktlebenszyklus als B2B-Produkte.
  • Die potenziellen Käufer der jeweiligen Produktgruppen sind unterschiedliche. Zudem haben sie verschiedene Informationsbedarfe.
  • Ein Bild sagt mehr als tausend Worte: Bei der PR für Endkunden-Produkte sind aussagekräftige Imagebilder und Freisteller unerlässlich. Auch Videos können ja nach Produkt sehr bedeutend sein. Bei B2B-Produkten ist das Bildmaterial nicht ganz so wichtig.

Bei der Produkt-PR gibt somit ein paar Besonderheiten und eigene Anforderungen, die es in der alltäglichen Arbeit zu beachten gilt: Trends im Blick haben, Anlässe bedienen und an den richtigen Zeitpunkt denken.

Die Produkt-PR hat Unterschiede im Vergleich zur PR für B2B

Publikumsmedien haben nicht nur einen gewissen Vorlauf für ihre Ausgaben, sie erscheinen oft auch häufiger als Fachmedien. Sie kommen wöchentlich oder 14-tägig neu ins Regal. Das kann sowohl Chance als auch Risiko für das Produkt sein. Auf der einen Seite ist die Veröffentlichungschance hoch und auf der anderen Seite treffen den Leser viele verschiedene Reize und Informationen.

Nehmen wir das Beispiel Weihnachten. Weihnachten kommt jedes Jahr irgendwie plötzlich. So ist es für Viele. Für PR-Berater, die sich um B2C-Produkte kümmern, sollte das nicht so sein.  Für sie beginnt in der Produkt-PR die Vorweihnachtszeit bereits im Sommer. Produkte, die sich gut als Weihnachtsgeschenke eignen, werden ausgewählt, thematisch zusammengefasst und den Redaktionen angeboten. Das betrifft natürlich nicht nur Weihnachten. Das sind zum Beispiel auch Anlässe wie eine neue Kollektion, Urlaubszeit oder ein aktueller Trend.

Produkt-PR zu Zeiten von Bloggern und Umbrüchen in der Medienlandschaft

Die Trends in der jeweiligen Produktgruppe sollte ein PR-Berater immer im Blick haben, um die richtigen Produkte auswählen zu können und den Nerv der Redaktionen zu treffen. Darüber hinaus ist es allerdings auch wichtig sich allgemein mit Trends und Lebensstilen auseinander zu setzen. Nur zwei Beispiele dafür sind Bioprodukte und der Retro-Trend.

Die Medienlandschaft in Deutschland verändert sich schnell. Das betrifft sowohl die Fach- als auch die Publikumsmedien. Die Entwicklungen beziehen sich auf die Einstellung von Titeln, Launch neuer Magazine und Zeitschriften und auch inhaltliche Neuausrichtungen. Bei der Produkt-PR ist es wichtig, die Struktur und die Zielgruppe eines Mediums zu kennen. Denn, für beispielsweise die „Cosmopolitan“ eignet sich kein Produkt im unteren oder mittleren Preissegment. Andersherum ist ein hochpreisiges Luxusprodukt in der „Bild der Frau“ auch nicht richtig aufgehoben.

Wie bringe ich meine Produkte mittels PR in einem Blog unter?

Zunächst einmal sollten Sie sich eine Liste machen mit den Blogs, in denen Sie sich eine Platzierung vorstellen können. Kriterium sollte nicht nur die Reichweite sein, sondern auch, ob der Stil zu Ihrem Produkt passt. Ist das Umfeld stimmig, hat die Bloggerin vielleicht schon Kooperationen mit Wettbewerbern gemacht oder gibt es einen Reiter zu Kooperationen? Auf keinen Fall empfehlen wir, den Bloggern einfach ein Mailing mit Ihrer Produkt-PR zu schicken. In 99,5 Prozent der Fälle ist das reine Zeitverschwendung.

Produkt-PR für Blogger läuft etwas anders ab. Wenn Sie Blogger gefunden haben, die aus Ihrer Sicht passend für das Produkt sein könnten, schreiben Sie den Blogger an, nennen Sie Ihr konkretes Anliegen und fragen, ob das Produkt interessant sein könnte. Stellen Sie sich darauf ein, dass eine Platzierung im Blog oder den Social Media-Kanälen des Bloggers Geld kostet, er Ihr Bildmaterial in der Regel nicht übernimmt, sondern selbst Fotos macht und die Beiträge als Anzeige oder Werbung gekennzeichnet werden. Diese Punkte sollten Sie akzeptierern und nicht versuchen zu verhandeln.

Bei der Produkt-PR, die in Online- und Print-Magazinen erscheinen soll, die ganz klassich von einer Redaktion betreut werden, gelten ein paar andere Regeln. Bevor Sie mit der ersten Aussendung starten können, stellen Sie sich in der Produkt-PR daher diese zentrale Frage:

Was möchte ein Leser eigentlich zu einem Produkt aus einem Medium erfahren?

  • Seine Merkmale wie Inhalt oder Material,
  • welche Besonderheiten es hat,
  • seinen Nutzen,
  • den Preis (UVP)
  • und, wo er das Produkt bekommen kann.

Um ein Produkt in einem Publikumsmedium veröffentlichen zu können, benötigt die Redaktion passendes und aussagekräftiges Bildmaterial. Obligatorisch für die Produkt-PR sind freigestellte Bilder des Produkts. Diese kann die Redaktion frei im Layout nutzen. Imagebilder, die das Produkt in seiner Anwendung oder Nutzung zeigen, mit Hintergrund etc. sind für eine erfolgreiche Produkt-PR ebenso sinnvoll. Denn Redaktionen können sich zum einen besseres Bild von dem Produkt machen und zum anderen dem geplanten Beitrag mehr Aussage geben. Freisteller und Imagebild gibt es im Idealfall zu jedem Produkt als Set.

Die Produkt-PR hat somit kleine und große Unterschiede im Vergleich zur PR für B2B-Produkte und Unternehmen. Nicht zuletzt in der gewählten Sprache und in der Ansprache der Redaktionen wird dies deutlich.

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zum Autor

Julius Brockmann

Julius Brockmann ist PR-Berater bei Sputnik. Er leitet die Unternehmenskommunikation und ist Volo-Betreuer. Vor seiner Zeit in der PR-Branche studierte er Medien und Politik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Seit Anfang seines Studiums arbeitet er als freier Mitarbeiter für regionale Tageszeitungen sowie Special-Interest-Titel. Privat betreibt er den Blog www.ruhrwohl.de zu den Themen Food, Interior und Reise.